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Arbeitgeber starten mit Handbremse!

  • karinabaumgarten
  • 26. März
  • 2 Min. Lesezeit

Kein Angebot in erster Tarifverhandlung


Am 26. März startete die erste Verhandlung im niedersächsischen Kfz-Handwerk im Maritim Airport Hotel in Hannover. Die IG Metall Tarifkommission war in großer Mann- und Fraustärke anwesend, um ihre Forderung gegenüber den Arbeitgebern zu vertreten. Neben 6,5 Prozent mehr Geld und 170 Euro für Auszubildende fordern wir in diesem Jahr auch eine spürbare Entlastung für die Beschäftigten in den tarifgebundenen Autohäusern.


Die wirtschaftliche Lage im niedersächsischen Kfz-Handwerk ist ausgesprochen gut. 76 Prozent der Beschäftigten schätzen in einer IG Metall-Umfrage diese als gut oder sehr gut ein. Und auch der Autohaus pulsschlag berichtet aktuell, dass sich die Stimmung im Autohandel auf einem 2-Jahres-Hoch befindet, nachdem es in den vergangenen Monaten einen steilen Anstieg gab.

 

Insbesondere in Niedersachsen liegen viele Indikatoren deutlich über dem Bundestrend: Ob bei den verkauften Nutzfahrzeugen, bei vollelektrischen Antrieben oder den Gebrauchtwagen: Alle Indikatoren zeugen von einem Aufwärtstrend! Von den Vorlaufzeiten in der Werkstatt ganz zu schweigen.

 

„Die Werkstätten sind genauso voll wie die Überstundenkonten. Die Vorgabezeiten werden immer kompakter und die Kolleginnen und Kollegen müssen heute deutlich mehr schaffen, als noch vor ein paar Jahren – und das in gleicher Zeit. Zudem steigt die Komplexität der Tätigkeiten mit zunehmender Digitalisierung und Elektrifizierung. Wir haben daher ganz bewusst eine Entlastungskomponente gefordert, die den Beschäftigten mehr freie Zeit geben und vor allem die eigene Entscheidung darüber lassen soll, was ihnen persönlich wichtig ist: Mehr Geld oder mehr freie Zeit“, so Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall.

 

Neben einer wirksamen Entlastung gab es aber auch zur Frage der Entgelterhöhung keine Antwort von den Arbeitgebern: „6,5 Prozent und 170 Euro für die Auszubildenden sind nicht übertrieben, sondern leistbar! Schließlich haben die Arbeitgeber die Stundensätze für die Kunden in den vergangenen Jahren stets doppelt so stark erhöht, wie die Entgelte gestiegen sind. Da hat man ordentliche Gewinne mitgenommen, während die Reallöhne hinter der Inflation herhinken!“, so Wente weiter.

 

Kein Angebot in erster Verhandlung – Warnstreiks sind die Folge

 

Foto: Marcus Biewener
Foto: Marcus Biewener

Die Arbeitgeber erwiderten mit schwierigen Zukunftsaussichten und politischen Unsicherheiten. Sie legten kein Angebot vor, obwohl unsere Forderung seit Wochen bekannt war. „Kein Angebot in der ersten Verhandlung bedeutet im Umkehrschluss Druck auf der Straße. Die Kolleginnen und Kollegen sind jetzt gefragt, dem Turbo Feuer zu geben und sich stark zu machen für die zweiten Verhandlung. Ab dem 1. April heißt es daher in Niedersachsen: Gelbe Karte für die Arbeitgeber, wegen Fehlstart!“, so Wente weiter.

 

Die Friedenspflicht endet am 1. April und die Vorbereitungen für bundesweite Warnstreiks laufen. Wir erwarten in der zweiten Verhandlung am 9. April ein erstes Angebot und vor allem eine Antwort auf die Forderung einer Komponente für belastete Beschäftigte!  

 
 
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